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Geboren:
17.09.1857 in Ischewskoje (Gebiet Rjasau) |
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Gestorben: 19.09.1935
in Kaluga |
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Ab dem 10. Lebensjahr war Konstantin Ziolkowskij
durch schwere Krankheit fast taub. Seit 1879 war er nach 3 jährigem
Studium Lehrer. Als schlecht bezahlter Lehrer an einer Landschule, er unterrichtete
Mathe und Physik, konnte Konstantin Ziolkowskij nur in den Abendstunden
in seiner Werkstatt im Keller seines Hauses arbeiten. Zuerst beschäftigte
er sich mit Ganzmetallluftschiffen und Ganzmetallflugzeugen. 1985 baute
er den ersten Windkanal Russlands. Ab 1896 beschäftigte er sich mit
dem Problem der Raketentechnik und Raumfahrt. Angeregt wurde er durch den
großen, phantasievollen Schriftsteller Jules Verne. Seine ersten Arbeiten
wurden 1903 veröffentlicht. Konstantin Ziolkowskij war der erste Forscher,
der behauptete, dass interplanetarische Flüge mit Raketen, die mit Treibstoff
und flüssigen Oxidationsmitteln ausgerüstet sind, möglich wären.
Am Ende seiner Untersuchungen gab er sogar die genaue Zusammensetzung dieses
Gemisches bekannt: Es handle sich um eine Mischung aus flüssigem Wasserstoff
und flüssigem Sauerstoff (diese Methode wird heute noch in Raketen verwendet).
Sehr zeitig erkannte er die Notwendigkeit mehrstufiger Raketen und stellte
Überlegungen über die Möglichkeit der Trägerraketentechnik
an. |
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Ziolkowskij stellte
sich mehrstufige Raketen vor, die eine Antriebsstufe abwerfen, wenn sie
ausgebrannt ist oder das ein Mensch, wenn er mit einem Spezialanzug bekleidet
ist und durch ein Seil an sein Raumschiff angebunden ist, im Weltraum spazieren
gehe könnte, und das alles 52 Jahre bevor sein Landsmann Alexej Leonow
tatsächlich frei im Weltraum schwebte. Für solche Ideen wurde
Konstantin Ziolkowskij von anderen russischen Wissenschaftlern belächelt. |
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Des weiteren stellte
er eine Raketenformel (Ziolkowskjj-Gleichung) auf, mit der die theoretische
Maximalgeschwindigkeit einer Rakete bestimmt werden kann. |
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Der vom russischem
Gelehrten ersonnene Plan eines Weltraumschiffes war außerordentlich
genau. Dieses war von einer Doppelwand umgeben, um der enormen Reibungshitze
standzuhalten. Auch in der Kabine an der Spitze der Rakete hatte Ziolkowskij
spezielle Liegeplätze vorgesehen, damit die Astronauten beim Startschub
nicht zusammenbrechen. Im Leningrader Laboratorium für Gasdynamik entwickelte
er den ersten elektrischen Raketenmotor und viele die mit flüssigem
Treibstoff fliegen. Der erste funktionierende Flüssigkeitsmotor wurde
1931 im Laboratorium von Leningrad fertiggestellt. Als er 1935 im Alter von
76 Jahren starb, war er berühmt und von allen seinen Kollegen in der
ganzen Welt anerkannt. Er wurde zum „Helden der sowjetischen Wissenschaft“
ernannt. Sein kleines Holzhaus in Kaluga wurde zu einem Pflichtwallfahrtsort
für russische Wissenschaftler und Kosmonauten. Sein engster Schüler
war Friedrich Zander, der seit den 20er Jahren mit Ziolkowskij zusammenarbeitete. |
Stand vom 08.07.2001
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