Eugen Sänger


Geboren: 22.09.1905 in Preßnitz (Nordböhmischen Gebiet)

Gestorben: 10.02.1964 in Berlin

Eugen Sänger studierte an der Technischen Hochschule in Graz und Wien. Schon während seines Studiums begann er mit Untersuchungen über verschiedene Raketentreibstoffe und andere Probleme der sich gerade entwickelnden Raketentechnik. 1936 ging er an das Institut für Luftfahrtforschung in Berlin-Adlershof und schuf das Raketenflugtechnische Institut Trauen in der Lüneburger Heide. Sänger entwickelte dort zum Beispiel die Strahlschubtriebwerke für die ersten deutschen Düsenflugzeuge. Er entwickelte auch Pläne für eines nach dem Raumgleiterprinzip einsetzbaren Raketenbombers. Nach weiteren Entwicklungen wurde daraus, der bekannte Sänger Gleiter, der nach heutigem technischem Stand immer noch verwendbar wäre, dessen Nutzlast mit 2,5t (in einen geostationären Orbit) im Vergleich zu heutigen Raketen aber zu gering wäre.

Zum Forscher Eugen Sänger muss man sagen, dass er aus dem Schatten des großen Wernher von Brauns nicht heraustreten konnte. Sänger war einer von den Forschern, die mehr in der Theorie als in der Praxis arbeiteten. Dennoch unternahm er ab 1933 erste Versuche mit Flüssigraketen. Sänger war einer von wenigen, die nicht gleich an die Rakete als Transportmittel in den Weltraum dachten, sondern diese eher als Hilfsmittel sahen, um einen Gleiter ins All zu schicken. Des weiteren entwickelte Eugen Sänger den ersten theoretischen Photonenantrieb, welcher dann Ende der 90er Jahre in der Raumsonde Deep Space 1 eingesetzt wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg versuchte Stalin Sänger für die UDSSR zu gewinnen, doch Sänger konnte sich vorher nach Frankreich absetzen und dort weiterforschen. Ab 1956 bis zu seinem Tode war Eugen Sänger der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Raketentechnik und Raumfahrt in Berlin.

Stand vom 07.08.2004