Uranus

Uranus Uranus ist der erste Planet, den man nicht mit dem bloßem Auge zu sehen kann. Entdeckt wurde Uranus am 13. März 1781 von Friedrich Wilhelm Herschel (geb. 1738 in Hannover, gest. 1822 in Slough bei Windsor). Zunächst wurde Uranus für einen Kometen gehalten. Aber Berechnungen ergaben, das er sich auf einer Planetenbahn bewegt. Des weiteren waren keine unscharfen Ränder des Uranus zu sehen, wie es bei Kometen üblich ist. Uranus erhielt seinen Namen nach dem Vater des Saturn und Großvater des Jupiter.
Uranus ist 19-mal so weit entfernt von der Sonne, wie die Erde. Er ist doppelt so weit von der Sonne entfernt, wie der Saturn. Durch seine Entdeckung wurde das Sonnensystem somit mit einem Schlag doppelt so groß.  Des weiteren hat er die 14-fache Masse der Erde und den vierfachen Erddurchmesser. Ein Umlauf des Uranus um die Sonne dauert 85 Erdenjahre.

Atmosphäre und Kern

Die Uranusatmosphäre rotiert in 15 Stunden und 36 Minuten. Der feste Teil des Planet selbst, der aus Metallen und Metallverbindungen besteht, rotiert langsamer.
Der innere Aufbau des Uranus erinnert an die anderen beiden Gasriesen des Sonnensystems. Der Gesteinskern ist jedoch relativ groß. Dem Uranus fehlt eine Schicht aus metallischem Wasserstoff, wie es Jupiter und Saturn besitzen. Der feste Kern wird von einer Schicht aus flüssigem Wasser, Ammoniak und Methan umgeben. Die wiederum wird von einer Schicht aus flüssigem Wasserstoff und Helium umgeben. Durch den Wasserstoff und das Methan wirkt der Uranus blau, grün und weiß. Die weißen Wolken sind auf dem Uranus nicht sehr zahlreich vorhanden. Die Windgeschwindigkeiten auf dem Uranus betragen am Äquator rund 600 km/h. Der Wind weht in gleicher Richtung wie sich der Planet dreht. In den niedrigeren Breiten weht der Wind nur mit 360 km/h, aber in entgegengesetzter Richtung.
Erstaunlich bei der Planetenrotation ist, das der Planet, der einzige im Sonnensystem ist, der eine andere Rotationsrichtung besitzt. Des weiten ist die Rotationsachse fast in einer Ebene mit der Ekliptik. Dadurch liegen der Süd und Nordpol fast auf einer Ebene mit der Umlaufbahn. Warum der Planet eine so starke Neigung besitzt, weiß man nicht. Eine Vermutung zielt in die Richtung, das es zu der starken Neigung gekommen sein könnte, als ein anderer großer Himmelskörper mit dem Planeten zusammengestoßen ist. Die Achse des Magnetfeldes ist um 55° gegenüber der Rotationsachse geneigt. Das Magnetfeld wird aber nicht vom Kern, sondern von den sich bewegenden darüber liegenden flüssigen Schichten.

Die meisten Erkenntnisse über Uranus verdanken wir der Voyager 2 Sonde, die im Januar 1986 am Uranus vorbei flog. Die Voyager ist die bisher einzige Mission zum Uranus gewesen. Seit der Voyager-Mission sind auch 10 zusätzliche Uranusmonde bekannt. Somit wissen wir heute von 15 Uranusmonden. Die Sonde Voyager hielt sich nur wenige Stunden in der Nähe des Uranus auf. Dies lag an der enormen Geschwindigkeit der Sonde. Diese kam vom Jupiter und Saturn. Des weiteren war der Weiterflug zum Neptun geplant. Dadurch war es nicht möglich anzuhalten oder in einen Orbit zu schwenken, um nähere Untersuchen durchzuführen. Den Uranus hat man sozusagen im Vorbeiflug erforscht. Dennoch hat man über den Uranus eine Fülle an Daten erhalten. Der Uranus hat Wolkensysteme, über denen ein dichter Nebel aus Methan liegt.
Das Ringsystem
Ringsystem des Uranus Uranus hat ebenso wie die beiden Gasriesen Jupiter und Saturn ein sehr schwaches Ringsystem. Es wurde erst 1977 entdeckt. In diesem Jahre schob sich Uranus vor den Stern SAO158687. Dadurch wurde der Planet und sein Ring von hinten beleuchtet. Somit konnte das Ringsystem erkannt werden. Ansonsten sind die Ringe sehr dunkel, da sie nur aus mikroskopisch kleinen Teilen, die bis zu wenigen Millimetern groß werden können, besteht. Bis heute sind 11 Ringe des Uranus bekannt. Die Ringe des Uranus waren die Ersten, die man nach dem Ringsystem des Saturns entdeckte. Dadurch war klar, das ein solches Ringsystem nicht einzig dem Saturn vorbehalten war, sondern jeder große Planet im Sonnensystem ein solches System besitzt.

Uranusmonde
  Uranusmond Ariel
Uranusmond Ariel

Uranusmond Oberon  
Uranusmond Oberon
Uranusmond Miranda
Uranusmond Miranda
Uranusmond Titania
Uranusmond Titania
Uranus und seine Monde
Bild: Uranus mit seinen Monden (Fotomontage)
Wie bereits beschrieben, besitzt Uranus 15 Monde. Zwei von den Monden, die nicht von der Voyager-Mission entdeckt wurden, entdeckte William Herschel 1787. Er nannte sie Titania und Oberon. Zwei weitere, Ariel und Umbriel wurden im Jahr 1851 entdeckt. Der letzte wurde 1948 entdeckt. Er trägt den Namen Miranda. In den letzten Jahren sind, wie bei allen Riesenplaneten, mehrere kleinere Monde entdeckt worden. Dadurch steigt die Gesamtzahl der Uranusmonde über 20.
Auf einigen der Uranusmonde muss es einst geologische Aktivität gegeben haben. Dies ist erstaunlich, da die Monde recht geringe Größen haben. Ariel zum Beispiel misst nur ein Drittel des Durchmessers wie unser Mond. Miranda misst gar nur ein sechstel des Durchmessers unseres Mondes. Die Ursache für diese Aktivitäten dürfte an den Gezeitenkräften liegen, die Uranus auf seine Monde ausübt. Eine weitere Ursache ist das radioaktive Material, welches in den Mondgesteinen, besonders bei Oberon und Titania, vorhanden ist. Diese radioaktiven Elemente sorgen für eine ausreichende Erwärmung des Gesteins, was zu geologischen Prozessen führen kann.


Äquatordurchmesser
Masse
in km in Erddurchmesser in kg in Erdmassen in % der Masse aller Planeten
50.800 3,98 8,7 * 10 25 14,54 3,25

mittlere Dichte mittlere Abstand Merkur-Sonne Rotation Umlaufdauer um die Sonne
in g . cm -3 in AE in Tagen, Stunden und Minuten in Erdjahren
1,3 19,18 0d 17h 2min 84,67

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Stand vom 07.07.2003